Anfänger und Experten gehen mit Licht in der Fotografie oft völlig unterschiedlich um – und das nicht immer zum Vorteil der Profis. Während Einsteiger oft intuitiv experimentieren
und sich überraschen lassen, neigen erfahrene Fotografen dazu, auf bewährte Muster zurückzugreifen. Aber was passiert, wenn diese Routinen plötzlich nicht mehr funktionieren? Genau
hier setzt unser Ansatz an: Wir helfen Fotografen, ein neues Verständnis für Licht zu entwickeln – eines, das über Technik und Theorie hinausgeht. Denn seien wir ehrlich: Wie oft
wird Licht in herkömmlichen Lehrmethoden bloß als statisches Element behandelt? Dabei ist Licht lebendig, es bewegt sich, verändert Stimmungen, erzählt Geschichten. Es reicht nicht,
zu wissen, wie man es „richtig“ einsetzt. Man muss lernen, es zu fühlen, es zu formen, es für sich arbeiten zu lassen. Besonders profitieren kreative Profis wie Porträtfotografen,
Bühnenfotografen oder sogar Architekturfotografen von diesem Ansatz. Warum? Weil sie oft unter Bedingungen arbeiten, bei denen das Licht nicht optimal ist – sei es bei einem
spontanen Outdoor-Shooting, in einem schlecht beleuchteten Theater oder in einem Raum mit komplexer Architektur. Sie müssen schnell reagieren, improvisieren, verstehen, wie Licht
mit ihrer Umgebung interagiert. Traditionelle Methoden versagen hier oft, weil sie starr sind, weil sie für kontrollierte Studiosituationen entwickelt wurden. Aber das Leben ist
selten kontrolliert, oder? Ein Beispiel: Ein Porträtfotograf, der das natürliche Licht einer untergehenden Sonne nutzt, kann mit unserer Herangehensweise nicht nur die Ästhetik des
Moments einfangen, sondern auch die Emotionen, die damit verbunden sind. Das klingt simpel – und doch liegt genau darin die Kunst.
Die Schulung beginnt mit einer einfachen, aber oft unterschätzten Übung: Licht bewusst wahrzunehmen. Teilnehmende werden angeleitet, Schatten zu beobachten – wie sie sich bewegen,
wie sie scheinbar „atmen“, wenn eine Lichtquelle verändert wird. Es ist faszinierend, wie schnell man merkt, dass Licht nicht nur „hell“ oder „dunkel“ ist, sondern ein eigenes
Vokabular hat. Etwas so Alltägliches wie das Sonnenlicht durch eine halb geöffnete Jalousie wird auf einmal zu einer Studie in Kontrasten. Hierbei greifen die Trainer selten sofort
ein; sie lassen Raum für Fehler, für das Stolpern. Manchmal sind es genau diese Momente, die am meisten hängenbleiben. Später, wenn die Grundlagen sitzen, driften die Übungen in
komplexere Gefilde ab. Es wird mit gezielten Lichtformen gearbeitet, etwa hartem Gegenlicht, das eine Szene fast aggressiv wirken lässt. Ein Beispiel: Ein Portraitshooting in einem
alten Gewächshaus, das durch die gebrochenen Scheiben ein chaotisches Spiel von Licht und Schatten bietet. Die Teilnehmenden experimentieren, ohne dass jedes Detail vorgegeben
wird—eine Freiheit, die nicht jedem leichtfällt. Und genau da zeigt sich etwas Interessantes: Manche lernen schneller durch die Fehler der anderen. Es entsteht eine Dynamik, die
kaum planbar ist, aber die Gruppe voranbringt. Manchmal frage ich mich, ob das Chaos in solchen Situationen nicht genauso lehrreich ist wie die Theorie.